Die 250-Pfund-Bombe konnte transportfähig gemacht wwerden und ist nun auf dem Weg nach Koblenz in das Zwischenlager des Kampfmittelräumdienstes sei. Die Information der Anwohner innerhalb eines 300-Meter-Radius‘ und die Räumung der Wohnungen sowie die Absperrung der betroffenen Straßen verlief reibungslos. Etwa 600 Anwohner mussten von morgens bis 12 Uhr ihre Räumlichkeiten verlassen.
„Zwei Drittel der Leute waren arbeiten, ein Teil war in der Stadt unterwegs“, berichteten Polizei und Ordnungsdienst. Sie kontrollierten, ob sich auch wirklich jeder an die Räumanordnung gehalten hat. Vereinzelte Männer und Frauen wurden noch angetroffen und nochmals zum Gehen aufgefordert. Gerade mal neun Personen hatten sich im Übergangsquartier in der kleinen Sporthalle des Schulzentrums Ost eingefunden. Hierher wurden auch die fünf Anwohner gebracht, die von den bereit gestellten Rettungswagen des DRK abgeholt wurden, da sie nicht zu Fuß ihre Wohnung verlassen konnten, berichtete die organisatorische Leiterin des Landkreises Südliche Weinstraße und der Stadt Landau, Bettina Schreiber.
Die Kinder des Kindergartens „Haus für Kinder“ in der Beethovenstraße mussten ausweichen, da die Einrichtung wegen der Entschärfung geschlossen war. 85 von ihnen blieben zuhause, 15 besuchten das Gemeindehaus der Stiftskirche, das als Alternative zur Verfügung stand. Fünf der Kleinsten wurden in der Villa Mahla betreut.
Insgesamt haben 110 Helfer von Feuerwehr, Polizei, DRK und Ordnungsamt dazu beigetragen, dass alle notwendigen Maßnahmen ohne Probleme organisiert und durchgeführt werden konnten. Mitarbeiter des Bürgerbüros der Stadtverwaltung informierten über eine geschaltete Info-Hotline über Einzelheiten. „Wir hatten am Wochenende jedoch auch viele Anrufe besorgter Bürger“, berichtete Peter Behrens, Leiter der Polizeiinspektion Landau. „Wir konnten sie jedoch beruhigen.“
Um 11.24 Uhr war es dann soweit. Nachdem von allen Seiten das OK kam, dass sich niemand mehr innerhalb des 300-Meter-Bereichs aufhielt, machte sich der Kampfmittelräumdienst an die Arbeit. Während der Entschärfung in weniger als zehn Minuten trafen sich die Vertreter der zuständigen Organisationen im Einsatzleitwagen vor Ort. Das Team von Bernd Heuer, Räumgruppenleiter Worms, konnte den Zünder nach vorheriger Behandlung mit Kriechöl mühelos herausdrehen. Der erfahrene Kampfmittelräumer hat schon über 100 solcher größerer Kriegsbomben entschärft und sah bereits auf einen Blick, dass sich der Zünder wohl gut entfernen lassen würde. Schutzkleidung trug die Truppe nicht: „Bei dieser Menge Sprengstoff würde das auch nichts helfen“, hieß es. Jedoch passiert nur in den seltensten Fällen etwas, betonte Heuer. „Allen Einsatzkräften, die mitgeholfen haben, den reibungslosen Ablauf der Entschärfung zu garantieren, möchte ich herzlich danken“, so Bürgermeister Hirsch im Namen der Stadtspitze.