Diese erscheint heute – nicht nur den Touristen – als Zumutung. Vielerorts ist eine deutlich sichtbare Vernachlässigung der Altstadt zu erkennen.
Sie zeigt sich sowohl in der mangelnden Farbigkeit sehr vieler Fassaden, als auch an fehlenden historischen Gebäuden (heute meist Parkplätze)
Eine mangelnde Sensibilität für die Schönheit alter Fassaden tritt dem aufmerksamen Betrachter aber auch darin vor Augen, dass viele von ihnen durch unpassende Auf- Um- oder Anbauten verunziert wurden und werden.
Beim Gang durch die Innenstadt findet man auch zunehmend einen bedrückenden Leerstand eigentlich schöner, stadtbildprägender Gebäude.
Bald darauf setzt dann ein rascher Verfall dieser, für die Zukunft Landaus so wertvollen und damit wichtigen Altbauten ein.
Wichtig? Ja – denn „Zukunft braucht Herkunft“, nicht nur, um Touristen anzulocken, sondern vor allem, damit die Landauer sich über die in Gebäuden sichtbare Geschichte auch künftig ihrer Identität versichern und stolz auf sie sein können.
Zu allem Missstand kommt verschärfend hinzu, dass der Glaube der Stadtoberen an die so genannte „moderne Architektur“ als geeignetes Element zur „Aufwertung“ der Stadt offenbar noch immer ungebrochen ist (siehe Neubau Ecke Ostbahnstraße-Schlachthofstraße). Man weigert sich offenbar standhaft, aus Fehlern vergangener Jahrzehnte zu lernen.
Sie sind und bleiben – ihrer Idee nach – monofunktional und damit für das menschliche Empfinden häufig kalt und selbst isolierend.
Die Architektur als „Mutter der Schönen Künste“ wird durch sie täglich um ihren Ruf gebracht, weil es ihnen nicht mehr gelingt, in ihrer Formensprache die Herzen der Menschen zu erreichen.
Das dem so ist, zeigt sich in unseren Tagen besonders an der erneuerten Wertschätzung historischer Architektur vor allem bei jungen Menschen – siehe die Mitglieder von Stadtbild-Deutschland e.V. die zumeist unter 40 Jahren alt sind – .
Und tatsächlich spielt das historische und traditionelle Bauen in zahlreichen deutschen Innenstädten seit einigen Jahren wieder eine wichtige Rolle.
Man legt erneut Wert auf beständige Architektur, die nicht nach 30 Jahren als Schandfleck empfunden wird, sondern über viele Generationen ihren Charme und ihre zeitlose Schönheit behält (Stichwort: Nachhaltigkeit).
Vor allem die engagierten Bürger von Dresden, Potsdam, Hildesheim, Braunschweig, Frankfurt u.v.a. haben ein zunehmend starkes und bis in die Provinz ausstrahlendes Bewusstsein für die Möglichkeiten historischen Bauens geschaffen.
Anstelle einer Nachkriegs-Betonwüste wiedererstanden – der Hildesheimer Marktplatz. Zu Beginn der 80er Jahre rekonstruiert. Bürgerinitiativen überzeugten den Rat.
Sie wollten sich nicht länger von der Ideologie der Architekten und Stadtplaner beherrschen lassen, wonach in deutschen Städten nur „modern“ gebaut werden dürfe und alles andere als „unhistorisch“ und „rückschrittlich“ verunglimpft wird.
Diese Ideologie der Nachkriegszeit stand und steht auch in Landau einer nachhaltigen gesunden Entwicklung entgegen, denn sie verhindert an vielen Stellen Identifikation, Attraktivität und urbane Lebensqualität.
Sie will sich für offene Architekturwettbewerbe (ohne vorherigen Ausschluss historisch/traditioneller Entwürfe) einsetzen.Wo sensible Bereiche der Stadt bebaut werden sollen, wird sie einen Bürgerentscheid einfordern, um möglichst zu verhindern, dass billige und vorgeblich moderne Investorenarchitektur unser Landau noch weiter verschandelt.
Auch die Straßen zum Dresdner Neumarkt entstehen neu. Alle diese Häuser – und noch viel mehr – wurden in den letzten Jahren neu errichtet, vgl. neumarkt-dresden.de
Die Initiative „Stadtbild Landau“ will die Altstadtsanierung der kommenden Jahre konstruktiv und kritisch begleiten und Vorschläge machen zur interessanten Gestaltung und Finanzierung einzelner Projekte.
Die neue Initiative will die Landauer Bürger besonders für den Wiederaufbau historischer Gebäude in der Kernstadt, an der Ostbahnstraße und im Bahnhofsbereich gewinnen.
Natürlich geht es dabei vor allem darum, den Denkhorizont der verantwortlichen Politiker und das Bewusstsein der Bürger erweitern zu helfen. Dies ist die Basis, mit deren Hilfe es gelingen kann, unser Landau durch menschengerechter Architektur und Fassadengestaltung für Investoren , Einwohner und Touristen deutlich attraktiver zu machen, als es heute ist.
Landau hat das Potential für die Zukunft – helfen Sie mit, es wieder neu zu entdecken, mutig zu fördern und auszubauen.
Werden Sie Mitglied in unserer Initiative (Kontakt über: info (at) landau-blog.de)
Mario Albers
Links für Interessierte:
www.stadtbild-deutschland.de
www.neumarkt-dresden.de
www.mitteschoen.de usw.